Importeur
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#2 Moin!
Wie lang Leeb das bereits aufgekündigt hat, weiß ich nicht genau.
Aber als ich die gebrauchte 125er Varez im März gekauft habe, war es in der "Vertragshändlerschaft" bereits Thema, weshalb ich vorab mit Leeb und meinem Noch-Händler hier in Hannover die weiteren Schritte abgesprochen habe, denn es waren offene Garantiearbeiten an der Varez zu machen.
Lief aber alles normal ab.
Ich hoffe aber sehr, dass man auch in Zukunft Ersatzteile und Support bekommt!
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#4 Es gibt bislang noch keinen "neuen" General Distributor - was aber noch nicht beunruhigend ist.
Allerdings ist - wie so oft - das Kaufverhalten des europäischen Marktes eher problematisch für die Hersteller.
Problematisch ist sogar das falsche Wort. Problematisch ist es für UNS, für die meisten Hersteller ist Europa zu bedienen eher Luxus und es spart viel Geld den Markt NICHT zu bedienen.
Ich bin seit 1995 in der Motorrad Branche tätig.
Beispiel für Rentabilität gefällig?
Viele Hersteller hatten in der Boom-Zeit sogar extra europäische Design-Büros unterhalten, da sich unser Geschmack sehr deutlich vom asiatischen Markt unterscheidet.
Unsere Regierung(en) fördern schon lange nicht mehr die Lust aufs Motorrad.
Mein erster Führerschein mit 16 kostete mich insgesamt 485DM. Das war mit im Vorfeld Zeitungen austragen und Taschengeld sparen durchaus machbar. Danach hatte ich noch 1200DM für ne gebrauchte 80er über.
Ich ermögliche meinem Sohn gerade den A1.
Nur der Lappen kostet mit Talent und Glück ca 2000-2500€ + Klamotten , die Mopete danach nochmal
(gebraucht) 2500€, Versicherung etc nicht zu vergessen.
Sry...
Zurück zum Thema:
Beispiel Yamaha:
Absatz Motorräder Europa /Jahr ca 185Tsd.
Absatz in Indonesien ca 3,5 Mio (!!!)
Der deutsche Markt ist quasi zu vernachlässigen.
Speziell der "Deutsche" ist extrem konservativ geworden.
Zu laut
Zu schnell
Zu gefährlich
Führerschein(e) zu teuer
Unterhalt zu teuer
komischer Weise denkt keiner drüber nach, was wäre, wenn mindestens 50% der Menschen Motorrad statt Auto fahren würden... Was ist dann mit dem Verkehrskollaps in den Städten?
Alles eine Sache der Lobby.
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#5 Hallo Pittster,
es mag sein, dass der europäische Markt für die großen Marken mittlerweile an Attraktivität verloren hat, weil hier nicht die Stückzahlen wie in den Schwellenländern abzusetzen sind.
Dennoch dürfte Europa - und auch Deutschland - für einen Importeur ein lohnender Markt sein, denn die in Billiglohnländern (China, Indien, Thailand) produzierten Motorräder lassen sich hier mit satten Aufschlägen verkaufen. Und damit sind die Motorräder immer noch deutlich günstiger zu haben, als die Konkurrenzprodukte aus D, I, J oder USA. Ein attraktiver Markt für Importmotorräder aus den genannten Billiglohnländern ist also da.
Allerdings muss der Importeur sich kümmern, d.h., er muss für ein funktionierendes Händlernetz, gute Ersatzteilversorgung und technischen Support sorgen. Das geht, wie z.B. Mash und Royal Enfield zeigen.
Der SWM-Importeur Leeb hat m. E. dagegen die Marke in D und A herunter gewirtschaftet, da er nicht für eine funktionierende Kundenbetreuung nach dem Kauf gesorgt hat. Deshalb haben viele SWM-Fahrer der Marke den Rücken gekehrt und deshalb sind die Gebrauchtpreise für SWM-Motorräder total im Keller.
Ich kann nur hoffen, dass sich ein neuer SWM-Importeur findet, der nicht nur ans Verkaufen denkt, sondern auch Kundenpflege und -bindung betreibt.
Michael (MiWi)
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#6 Ich bin da ja ganz bei dir!
Allerdings hat SWM bei Garantiearbeiten KEINE Arbeitszeitvergütung bezahlt.
Fehlersuche geht zu Lasten des Händlers.
Das macht bei durchaus häufigeren, unterschiedlichen elektrischen Problemchen die Geschichte zunehmend unattraktiv, wenn seitens des Herstellers nicht qualitativ nachgebessert und Modellgepflegt wird.
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#7 Moin,
Das LEEB Händlernetz war im Gegensatz zu ZUPIN m.E. eher von fragwürdiger Qualifikation. Mein ursprünglicher Händler (aus der Zupin Ära) war ein engagierter Händler und eine top Werkstatt. Die LEEB Händler hatten bis zur Übernahme der Importeurfunktion mit Motorrädern entweder gar keinen oder nur wenig Erfahrung. Meines Wissens waren viele eher im Bereich Quad angesiedelt. Meine persönliche Erfahrung: Nachdem ein anderer Mopedfahrer mir hinten auf mein Heck gestoßen ist, lehnten diverse SWM Händler eine Reparatur meines Motorrads ab, u.a. mit der Argumentation: "Wir kennen uns nicht mit SWM so gut aus"! Das Motorrad wurde dann 300km weit durch mich selbst per Anhänger zum Händler meines Vertrauens "speditiert". Für mich ein Armutszeugnis für eine Marktbearbeitung.
Die von PITTSTER erwähnte mangelnde wirtschaftliche Bedeutung Europas ist nachvollziehbar, setzt sich in der Autoindustrie entsprechend fort. Aber, wenn dem so ist, wieso wird dann eine Marke wie SWM wiederbelebt? Wieso sind Honda und Konsorten noch hier? SWM hatte sich vom Markteintritt in Deutschland etwas versprochen, hat seine Strategie aber leider unsauber gelebt und ist gescheitert, zumindest vorerst. Offensichtlich hat man eher auf "geile" Preise gesetzt als auf ein nachhaltiges Service Konzept. So zumindest meine Wahrnehmung aus dem Forum hier, aus Gesprächen mit Händlern sowie "Leidensgenossen". Eigentlich sehr schade, denn SWM Bikes sind m.E. interessante Alternativen zu den gängigen Marken!
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#8 Wiederbelebt aus dem selben Grund wurden unter anderem z. B. :
Zündapp
Kreidler
etc
ALLES Namen, deren ehemals qualitativ hoher Verarbeitungsgrad Spuren im Mindset hinterlassen haben und deren Namensrechte sich nochmal gut verkaufen ließen.
Die pfiffigen Chinesen haben sich diese Chance nicht entgehen lassen und mit billigstem Material, gruseligster Verarbeitung nochmal kurz richtig Kasse gemacht und dem Namen den Todesstoß versetzt.
Schuld ist schon der Europäer selbst.
Wir geben nahezu ALLES aus der Hand, was wir entwickelt haben aber durch angeblich zu hohe Lohnkosten hier nicht produzieren können oder wollen.
Gestern kam das Beispiel von "Stihl" - der Vergleich hinkt natürlich etwas.
Das Unternehmen hat den Deutschen Standort in die Schweiz verlegt , weil dort angeblich PRO MITARBEITER im Jahr 360 Stunden mehr gearbeitet wird.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt und sich keine steuerlichen Vorteile für das Unternehmen ergeben...
Kattlewski hat absolut recht, was die SWM Händlerschaft angeht.
Es waren ein paar "alteingesessene" Händler, die mit SWM noch etwas anfangen konnten und der Stolz der Italienischen Endfertigung hielt die Fahnen hoch.
Stückzahlen kann man aber nur über geile Preise an möglichst vielen Standorten machen. Also nimmt man unerfahrene Händler, gibt ihnen das Gefühl guter Konditionen und verbrennt die Marke auf eine Art geplanter Obsoleszenz.
"Garantie vorbei, Service vorbei."
Entspricht einer Lebenserwartung am Markt von ca 6Jahren.
Dem Mutterkonzern geht es nicht um Nachhaltigkeit und neue Etablierung alter Werte sondern um möglichst viel Profit.
Sie wollen unser bestes - unser Geld.
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#9 Die Sache ist doch ganz einfach, entweder strukturiert man so einen Import vernünftig, oder man lässt es bleiben.
Schon damals die Handelei mit den Billigbikes an Zupin vorbei, sowas geht eben mal gar nicht. Motorradhändler sind doch nicht blöd, da wird auch mal unter Kollegen über so einen Zirkus gesprochen. Zupin strich die Segel, ich denke mal 99 % der damals für SWM geworbenen Händler waren mega-angepisst über diese Dumping Reimporte - und dann lag das Kind im Brunnen.
Dann die billige Schiene ohne den alten Müll aufzuräumen. Die Chinesen haben wohl gemeint, daß so ein Billigdealer wie Leeb das mal so eben nebenbei mit rausballert. Wie wir wissen - Pustekuchen! Schlechte Händler, schlechte Flächendeckung und im Grunde niemand mit Herzblut bei der Sache.
Und nun? Müssen ja schon komische Chinesen da sein. Alle anderen Chinesen-bausatz Vertreiber kriegen das in der EU geregelt, so wie Mash, Mutt in UK, Benelli und was weis ich, alles läuft mehr oder weniger. Nur SWM kränkelt von Anfang an, wobei die ja ansich die beste Startposition hatten, ein Topp-Werk, moderne Maschinen, Design kriegen Italiener ja auch meist hin, aber anscheinend gilt das alles nichts in Varese.
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#10 .... mal mein Senf dazu direkt aus China....
Wenn in China noch die Staatskader am Werk sind und bei XinYuan(=Shineray) regieren, herrscht dort eine "mal anschieben und dann vergessen" Mentalitaet. Man will nur fuer den Moment glaenzen um die Karriere voranzubringen und dann ist man eh nicht mehr auf dem Job wenn "the shit hits the fan". XinYuan ist ne Staatsbude, Die Sandardeinstellung ist Verkaufen und Handeln , nicht langfristige Pflege von Image, Marke und Kunden.Anders sieht das IMO bei Firmen wie CFmoto aus, die in Privathand sind und wo das Management z.B. von KTM lernt, und ne Menge juengerer Leute aus westlichen Elite Unis am Start sind. Da kann das durchaus was werden.
Das betrifft auch nicht nur die Fahrzeugindustrie. Wir haben in unserem Chinawerk eine Drehbank eines staatlichen Herstellers, die nach 5 Jahren paar kleine Problemchen hatte, die sich ueber Service beheben lassen. Die Antwort des Herstellers, .... 5 Jahre alt, .... Service? Kauf doch besser ne Neue. Wir haben es dann selbst gerichtet ....
Diese Mentalitaet herrscht im uebrigen auch bei Privatleuten. Die verschulden sich und kaufen fuer richtig Asche ne Villa ... und lassen sie dann verrotten, weil man kein Geld fuer Instandhaltung ausgeben will , und nur auf die Wertsteigerung spekuliert hat. Ich habe so ein Haus gemietet und schlage mich jaehrlich mit meinem Landlord rum, weil er noch nicht mal das Holz auf der Terrasse streichen lassen will. Von irgendwelchen Fassadenschaeden, etc will ich gar nicht erst reden.
... sorry fuer den langen Text ... -
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