Hallo eswehem,
zum Kettendurchhang: Vielleicht sollte mann nicht aus allem ein wissenschaftliches Problem machen, sondern mit gesundem Menschenverstand an die Sache rangehen.
Dass Ritzel und Kettenblatt und damit auch die Kette selbst in einer Flucht laufen müssen, sollte jedem klar sein. Mit dem Kettendurchhang hat das aber nichts zu tun.
In Bezug auf den Kettendurchhang muss man sich bewußt machen, dass der Abstand zwischen Ritzel und Kettenblatt sich vergrößert, wenn die Schwinge ein- oder ausfedert. Gefährlich für das Getriebeausgangslager (Ritzel) wird es einsbesondere beim Einfedern, da bei zu engem Kettenspiel (Durchhang) dann enorme Kräfte an der Kette zerren.
Der Kettendurchhang sollte - wie im Handbuch dargestellt - an der bezeichneten Stelle (= 236 mm vom Schwingendrehpunkt entfernt) sowohl am oberen als auch am unteren Kettentrum ein Spiel von 20 mm haben. Die Messung erfolgt im weitgehend entlasteten Zustand, d.h., das Motorrad steht auf dem Ständer.
Um auf der sicheren Seite zu sein kann man dann noch das Kettenspiel bei voller Belastung prüfen: Hierzu sollte sich ein schwergewichtiger Kumpel (oder zwei Normalgewichtige) auf das Motorrad setzen. Bei voller Einfederung darf die Kette nicht stramm gespannt sein, sondern muss noch leichtes Spiel aufweisen.
Im Übrigen darf man das Kauderwelsch chinesischer Übersetzungsprogramme in Bedienungsanleitungen nicht allzu ernst nehmen. Der Satz: "In this condition the chain must not be thigt, even without the arrow." ist m.E. wie folgt zu verstehen: "In this condition the chain must not be thigt, even outside the arrow." Mit anderen Worten: "In diesem Zustand darf die Kette nicht stramm sitzen, auch außerhalb des durch den Pfeil angezeigten Bereichs."
Gruß,
Michael (MiWi)