Hallo an alle Superdual-Fahrer/innen und die, die noch überlegen, ob sie es werden wollen. Hier mal ein Beitrag von mir zu meiner Maschine und ein paar Modifikationen, die für mich sinnvoll waren. Würde mich freuen, wenn ich damit ein paar Anregungen geben und mich zugleich bedanken könnte für die vielen guten Beiträge, die ich bisher im Forum lesen konnte. Vorab ein paar persönliche Anmerkungen:
- Die Superdual ist im aktuellen Markt eine gute Wahl für ein einfaches, robustes, günstiges und ausreichend kräftiges Adventure-Bike, mit dem man auch auf schlechten Straßen und losem Untergrund gut zurechtkommt. Die Gründe wurden im Forum schon hier im Thread und auch an anderen Stellen genannt, u.a. geringes Gewicht, hohe Zuladung, große Reichweite, wenig Elektronik, ... Und mehrere Forums-Mitglieder haben das auf ihren Reisen ja schon bewiesen. Ich bin selbst schon etwas herumgekommen (Europa, Afrika, Südamerika, Australien) und konnte da so meine Erfahrungen mit anderen Motorrädern sammeln. Mit der Superdual habe ich nun eine tolle Lösung für die nächste Reise gefunden.
- Zudem genieße ich das Motorrad als entschleunigte Alternative zu meinem Vierzylinder Naked Bike, das jetzt überraschend häufig in der Garage bleibt. Die Superdual macht einfach mehr Laune, wenn es auf kleinsten (!) Straßen durchs Revier geht, also Bergisches Land, Westerwald, Taunus, Sauerland, Siegerland, Eifel, da kurve ich viel rum ... und würde mich freuen, mal eine andere Superdual zu treffen, also meldet Euch gerne, wenn Ihr in der Gegend seid.
- Mit meinen 166 cm habe ich einen natürlichen Respekt vor hochbeinigen Enduros, zudem fahre ich die meiste Zeit mit meiner Frau als Sozia, deshalb mussten Fahrwerk und Sitzbank überarbeitet werden. Wenn wir zu zweit in Urlaub fahren mit den beiden SWM-Koffern (plus jeweils eine kleine Rolle für Regenkombis angehängt), einer Gepäckrolle und zwei kleinen Tanktaschen kommen wir auf 88% des maximal zulässigen Gesamtgewichts von 435 kg; das packt die Maschine gut weg, selbst auf Bergstrecken sind wir bei Ausnutzung des oberen Drehzahlbands noch flott dabei.
- Meine Maschine habe ich im Februar 2019 gekauft, Euro-4, alle Rückrufe/Änderungen wurden gemacht. Bisher sind 17.000 km runter, alles super.
Hier nun die Modifikationen, weitere Fotos folgen weiter unten:
- Fahrwerk / Gabel: 15 Millimeter durchgesteckt, Federn poliert, neues Shim-Paket, neue Führungen, neues Öl, Ölbohrungen vergrößert. PS: Die Dimensionen sind so speziell, dass es keine Austausch-Gabeln anderer Hersteller gibt.
- Fahrwerk / Federbein: kürzere Feder (YSS), neue Kolbenstange (Öhlins), neues Shim-Paket, neues Öl. Hinweis: die Dimensionen des Federbeins sind ebenfalls so speziell, dass es keine Austausch-Federbeine gibt, alles ist total eng verbaut, nur "Millimeter" Platz beim Auspuff und der Schwinge. Deshalb wurde das Original-Federbein beibehalten, jedoch wurde die geschlossene Stickstoff-Druckkammer aufgebohrt und mit einem Ventil versehen, damit sie von außen befüllt werden kann.
- Fahrwerk / Info: die Arbeiten wurden von Franz Racing durchgeführt, ein echter Spezialist in diesen Dingen. Alle Arbeiten sind nun in seiner Datenbank mit Messwerten und Fotostrecken dokumentiert, falls nochmal eine Superdual gemacht werden soll.
- Hauptständer: durch die Absenkung des Fahrwerks setzte der Hauptständer gelegentlich auf, deshalb habe ich den Anschlag am Ständer weggeflext, jetzt sitzt er hoch genug und es schrabbelt nix mehr.
- Sitzbank: Komfortsitzbank (die einzige bisher erhältliche für die Superdual) gewählt, im Soziussitz eine Geleinlage einbauen und insgesamt einen robusten, rutschfesten Sitzbezug aufziehen lassen.
- Schlauchlos-Reifen: Um bei einem Reifenplatten den Reparaturaufwand deutlich zu reduzieren, habe ich die Felgen mit einem Hochleistungsdichtband von 3M auf „tubeless“ umgestellt und Winkelventile eingebaut. Anleitungen dazu gibt’s auf Youtube. Das Ergebnis ist super, kein Druckverlust bisher (4.000 km, mit Sozia und Gepäck). Fahre übrigens den Pirelli Scorpion Rally STR, bin damit sehr zufrieden.
- Für lange Geradeausstrecken habe ich mir einen mechanischen Tempomat geleistet (20 EUR, bei Time-to-Ride zu beziehen, Griffdurchmesser 33 – 38 mm)
- Handschutz: originale Schützer durch Barkbuster JET 2 ersetzt
- Heizgriffe, wurden schon zur Auslieferung eingebaut
- Brems-/Kupplungshebel gegen klappbare Exemplare von Raximo ausgetauscht; die Originalen habe ich als Ersatz immer dabei.
- Für den „Urban Style“ habe ich mir Packtaschen, Tanktaschen und eine Hecktasche von Legend Gear gegönnt, da passt alles für eine kurze Tour rein, inkl. Werkzeug, und sieht gefälliger aus als die großen Alukoffer.
Abschließend: Weitere Optimierungen stehen auf meiner Wunschliste, hier liefert das Forum ja wertvolle Anregungen. Das sind Kleinigkeiten wie ein Lampenschutz, USB-Steckdose im Cockpit und klappbare Spiegel. Aber auch die Elektrik steht auf dem Plan, dazu würde ich am Liebsten zu Motorbiene nach Berlin fahren und ihre Kompetenz nutzen .