Läuft wie ein Sack Nüsse...

  • #1

    Liebe Gemeinde,


    ich habe mir letztes Jahr aus Holland eine RS 500 R geholt, laut Händler BJ 2017 (auf manchen Gussteilen steht 15 drauf, vllt ältere Charge verbaut?)

    Die Maschine hat 155 BH. Ich nutze sie ausschließlich zu sportlichen Zwecken, ist und wird nicht nicht angemeldet, dh, TÜV usw. egal.

    Sie hat die original Auspuffanlage drauf, ist aber offen.


    Jetzt zu meinem Problem:

    Als ich sie geholt habe, lief sie OK. Ging manchmal etwas schwer an, aber gut. Wollte sie eine halbe Saison fahren (IGE, GCC usw.) und dann komplett neu aufbauen

    (fahre Motocross und überhole jedes Jahr mindestens einen Motor, da Frau und Kinder auch fahren, ist also nicht mein erstes Rodeo)


    Jetzt hat die geknallt, vor allem im Schubbetrieb. Hab dann recht schnell festgestellt, dass der Ansaugstutzen nicht nur hinüber ist, sondern nur an einem Zipfel hing.

    Anscheinend hat der Vorbesitzer das geklebt, ist aber wieder aufgegangen.

    Gesagt, getan. Neuer Ansaugstutzen, in dem Aufwasch grad neue Bremsbeläge drauf und den Kupplungskorb glattgeschliffen (hat geruckelt, wie immer).


    Angemacht, Probegefahren, immer noch geknallt, egal.

    Jetzt will ich morgens vor dem Rennen zur Technischen Abnahme und die Karre läuft plötzlich wie ein Sack Nüsse. Bleibt nur mit Gas an, sonst sofort aus.

    Rußt ohne ende. Augenscheinlich das Gemisch zu fett.

    Ich schnell umgemeldet und mit meiner 1995er Husky WR250 gefahren (hatte die für Youngtimer am nächsten Tag dabei).


    Wollte die eh überholen, also bis vorletzte Woche eingemottet. Den Zylinder zum Grün geschickt, Nikasilbeschichtung war schon teilweise ab, Kolben weit über der Verschleißgrenze.

    Alles wieder zusammengetüddelt, Zylinderkopf und Ventile auf Dichtigkeit geprüft, alles OK. Ventilspiel war minimal verstellt, neue Shims, Spiel top.

    Steuerkette natürlich neu und Kettenschleifer.

    Hatte auch die Einspritzung im Verdacht. Kurz rausgebaut, 12v drauf, Reiniger rein und rückwärts durchgeblasen.

    Gestern hab ich ne frische Kerze rein und heute morgen erster Startversuch.

    Verdammt nochmal genau wie vorher. Läuft wie ein Sack Nüsse und Rußt. Geht ohne Gas sofort aus.

    Knallt auch wie Sau (allerdings sind die Endtöpfe noch nicht drauf)

    Jetzt kann ich mir folgendes vorstellen (nach vermuteter Wahrscheinlichkeit von Oben nach unten)


    -Autodeko hat einen weg und ist im Permabetrieb (wie prüfe ich das? Hab das Husky TE 510 Werkstatthandbuch, aber da finde ich diesbezüglich nichts)

    -Einspritzung ist hinüber, Gemisch zu fett (aber so atok?)

    -Vorbesitzer hat aufgrund des defekten Ansaugstutzen das Gemisch fetter gestellt und jetzt ist es mit dem neuen zu fett

    -Steuerzeiten haben sich verstellt (hab keine OT Markierung auf der KW gefunden und mit einem Holzstab im Kerzenloch OT ermittelt und danach die NW eingestellt)

    -Mit der Zündung stimmt was nicht


    Langsam bin ich mit meinem Latein am Ende....


    Achso, Motorleuchte leuchtet NICHT.


    Vielen lieben Dank schonmal im Vorraus,

    Schang

  • #2

    Update:

    Eben nochmal alles auseinandergebastelt.

    Steuerzeiten Stimmen. Autodeko ist leichtgängig und tut was er soll.

    Könnte es sein, dass der Drosselklappenpoti einen weg hat? Im Sinne von "Werte vergessen"? Hatte die Batterie eine zeit lang ab...


    MfG

    Schang

  • #3

    N'Abend,


    also SWM hatte bei diversen Modellen Probleme mit der Drosselklappe... das kann es natürlich sein.

    Kann soweit ich weiß nur ein Händler beheben.


    Sonst würde ich nochmal stumpf Lambdasonde in den Raum werfen wollen, falls diese noch aktiv ist.

    Fahre mit Ersatzwiderstand weil ich ähnliche Probleme hatte, kann aber auch sein, dass ich damit nur die Symptome der Drosselklappe ausgleiche...bin da selber noch am suchen aber vielleicht hilft dir das ja weiter

  • #4

    Kerzenstecker ist oft ein Problem. Wenn der Widerstand nicht stimmt oder der Funke falsch überspringt. Am besten im dunkeln laufen lassen und mit Wasser einsprühen. So eine Blumensprühflasche ist gut. Dann sieht man ob der Funke wandern geht.

  • #5

    Was hast denn mit der Kurbelwelle gemacht wenn der Zylinder fertig war?

    Motorölstand passt? Kurbelwellensimmeringe intakt?

    Hört sich für mich aber eher nach nem TPS Problem an. Du wirst nicht um eine Fehlerdiagnose mittels Auslesegerät herumkommen. Von der händigen TPS Einstellung kann ich nur abraten, aber um Mal kurz zu probieren ist das natürlich eine Möglichkeit.

    Was sagt die Spritpumpe denn? Sieb zu? Druck da?

  • #6

    Hallo zusammen!


    also, bei der Lambda ist ein Widerstandsstecker drin, aus Prinzip. Hat aber nie einen Unterschied gemacht ob Stecker oder Sonde, beides probiert.

    Kerzenstecker und Kabel durchgemessen und auf Bruch kontrolliert, Widerstand passt laut Husky TE 510 Handbuch.

    Sprühflaschentrick hab ich ebenfalls schon durchgeführt.

    Kurbelwellenlager und Pleuellager waren top. Weit unter der Verschleißgrenze. Simmeringe sind straff.

    Aber ich sag mal so, im Gelände die 500er so zu quälen, dass du die Kurbelwelle schädigst, da musst du schon Billy Bolt sein :D

    Pumpe läuft super,

    Einspritzdüse hatte generell vor dem Zusammenbau ein Ultraschallbad bekommen. Danach 12v Drauf und rückwärts durchgeblasen mit Injectorreiniger. Benzindruck ist da.

    Ich hab mich jetzt mal beim Löhr in Kelbach gemeldet und warte da auf einen Termin.

    Viele machen nix an den 500ern, bekannte Problematik denke ich.

    Und was man so raushört, hat der auch Ahnung. Denn sonst hört man nur vom FPS im Süden der top sein soll, oder Jansen im Norden.

    Aber die sind alle super weit weg.


    Edit: Schusselig.

    Wollte mich ganz herzlich bedanken, dass ihr euch die Zeit nehmt auf meine Probleme zu antworten.

    Vielen lieben Dank!


    LG,

    Schang

  • #8

    Hey, danke für deine Antwort.


    Bekanntes Problem. Aber der Ansaugstutzen hat exakt 0,1h runter und ich habe ihn mit Dichtmasse sanft zusätzlich eingeklebt (Tipp vom Jansen)


    LG,

    Schang

  • #9

    Welche Optionen habe ich, um den TPS zu manipulieren. Atok würde ich sagen Widerstandsmessung , oder die Höhlenmenschenvariante "wie viel Volt kommt raus?" :D

    Allerdings weiss ich nicht wie die Steuerung genau funktioniert. Hab kein Bock das Kennfeld zu verschieben und die Zündung mit zu verstellen wenn im am Poti rumfuchtel...


    Edit: Ich hab auch keine Vergleichswerte, wie der Widerstand / die Spannung sein muss bei welcher Stellung


    LG,

    Schang

  • #10

    Vieles was ich hier lese überfordert mein (mangelndes) technisches Verständnis.


    Ich hatte auch mit meiner offenen Gebrauchten Euro4-RS500 2019 von Anfang an Startprobleme.

    Ansaugstutzen war bei mir perforiert, den habe ich erneuert.


    Dann, nach dem Tausch des Anlassers (und bei der Gelegenheit auch gleich Magura/Oberon Kupplungs-Geber/-Nehmer) massive Startprobleme. Vielleicht hätte ich den Anlasser nicht testen sollen, als der Tank etc. noch abgebaut war, keine Ahnung. Dabei fiel mir auf, dass das Display nach etlichen erfolglosen Startversuchen aus ging, weil die Spannung aufgrund des kleinen LiFePo zusammenbrach.

    Dann habe ich hier in Beiträgen gelesen, dass es schon mehrfach Probleme mit dem TPS und falschen abgespeicherten Werten gab.

    Also habe ich mir zunächst eine leistungsstarken LiFePo4 geholt mit 54Wh, 4,5Ah, Kaltprüfstrom 270A (JMT HJTZ7S-FPZ-WI). Damit brach die Spannung beim Anlassen nun nicht mehr so schnell ein und im Gegensatz zum deutlich schwächeren HJTZ7S-FP passt dieser nun auch ohne Spacer perfekt unter die Sitzbank. Nur wollte meine 2019er RS 500 R noch immer kein Gas annehmen, zündete widerwillig und ging nach etwas Stottern immer wieder aus.

    Habe mich daher an das Wiki aus einem anderen Beitrag gehalten (danke an SM26 für das Wiki und Klengen253 für den Hinweis auf dieses Wiki)

    ECU - SWM Wiki

    und mir über Nacht passenden Stecker (AMP Econoseal 6-polig) und USB-RS232 Kabel (CableCreation USB auf RS232 ) für < 30€ bestellt. Hab grad' alles zusammengebastelt, den 10Jahre alten Laptop vom Sohnemann hergenommen, Maya aus dem Wiki aufgespielt und das dort verfügbare device-file geladen. Dann das TPS gemäß Anleitung (pdf im Wiki) kalibriert (die ausgelesenen Werte lagen völlig daneben). Vom Zusammenlöten bis zum Kalibrieren hat es keine Stunde gedauert. Den Schalter benötigt man dazu noch nicht einmal. Nur Rx, Tx und GND verbinden, die Software (USB-Port etc.) konfigurieren und los geht's.


    Jetzt springt sie tadellos bei der ersten Umdrehung bei dem Mistwetter an, besser als in dem Zustand als ich sie im Sommer gekauft hatte.


    Hoffe, das hilft Dir...



    PS: Danke an der Stelle an das Forum für die vielen hilfreichen Tipps, damit ich selbst bis zu diesem Punkt gelangen konnte.

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