Was ist ein Retrobike (oder warum die SWM Classic Modelle nur Marktnieschen besetzen)

  • #1

    Die Palette, die in den einschlägigen Motorradkatalogen unter der Bezeichnung Retrobikes fungieren, ist gross: Allen gemein ist wohl nur eines: ein klassisches Design. Ansonsten bieten die meisten "Retrobikes" a la Triumph, Ducati Scrambler oder Kawa Z 900 moderne Technik im klassischen Design. (Bei Ducati geht es ja sogar soweit , dass es vergleichbares früher gar nicht gab: eine Scrambler mit V 2 Motor). Aber die Masse will eben solche sog. Retrobikes, anders als die Produkte von SWM / Mash mit Motoren, die wirklich in den 80iger Jahren entwickelt wurden. Yamaha hat es ja auch mit der SR 400 in dieser Richtung versucht und ist sicherlich nicht nur wegen des exorbitant hohen Preises gegen die Wand gefahren.

    Mir persönlich ist das egal beziehungsweise kommt mir gelegen, weil ich mich mit aktuellen Fahrzeugen kaum anfreuen kann, da kam die Six Days quasi als XT 500 mit den erforderlichen modernen Attributen so gelegen, dass ich zum ersten Mail in meinem Leben einen Neukauf tat. Autotechnisch fahre ich Merces W 123 aus den gleichen Gründen, also nicht weil ich Oldtimerfan bin. Als ich angefangen habe zu fahren, war der -/8 der billigste Benz am Gebrauchtmarkt, nun ist der aber selten geworden und mein 123 ist als Kombi noch verwendungsfähiger.

  • #2

    Das ist für mich nur so eine Designantwort auf diesen Klingonen- Starwars oder Transformer Turtle-Ninja Style, an dem sich doch wohl viele Leid gesehen haben - oder?


    Und was soll ich mit der siebten Einstellmöglichkeit via Smartphone für das Fahrwerk und oder mit adaptiver Steuerung?


    Ich denke, Motorradfahren ist für einen nicht kleinen Teil der Nutzer einfach: draufsetzen, losfahren und ein bißchen Abschalten.

    Ob allerdings SWM in der Richtung überhaupt nachdenkt, ein Produktportfolio am Start hält was da rein passt, Weiterentwicklungen

    verfolgt, daran habe ich meine Zweifel.


    Ich denke, da gehen andere voraus, wie Mash, Moto Morini, Benelli, Royal Enfield, usw. - die SWM Marketing Leute aber pennen weiter auf chinesische Rechnung im Tiefschlaf - anscheinend, oder wirklich?!

    Oh heilige Maria der gesegneten Beschleunigung! Verlass uns nicht in diesem Moment! (Elwood Blues)

  • #3

    Wenn die Karre Scheiße ausschaut, dann kauf ich die nicht. Und das neumodische Zeug kann schnell und toll sein wie es will, ich kauf nix was ned wie ein Moped ausschaut sondern wie ein Haufen Spritzgußteile mit Schläuchen dran und 2Rädern unten. Wahrscheinlich bin ich selber ein Retrostück, bei mir dreht sich Vinyl, die Mopeds schaun wie Mopeds aus und mein Fahrrad schieb ich bergauf weil mir kein Pedelec ins Haus kommt.


    Nebenbei gesagt find ich den neumodischen Kram nicht nur häßlich sondern ich könnt da nie drauf sitzen. Toll so eine R1, geht wie die Hölle. Aber da gruselts mich beim anschauen und beim probesitzen tun mir schon die XXXX weh. Danke, sowas brauch i ned.


    Genauso wie eine Conectivity. Toll, wenn ich mit dem Smartphone mein Fahrwerk einstellen kann, ich hab aber keins. Mir kommt auch kein Navi aufs Moped, Kartentasche und Orientierungssinn reichen mir. Zur Not kann man auch mal höflich nach dem Weg fragen.


    Ja, ich nutz auch moderne Sachen, geh ins Internet und google mir was. Aber ich mach mich ned zum Sklaven der digitalen Welt und was mir gefällt bestimmt kein Designer und kein Windkanal.

  • #4

    Genau, die Person holt dann das Handy raus und schmeißt Maps an um den Weg zu zeigen, verrückte Welt.


    Ich finde die Six Days ist schwer zu toppen was die Erscheinung und Optik angeht, nicht weil ich die auch habe, da stimmt irgendwie fast alles dran ( die Griffe und der Behälter der Bremsflüssigkeit sind grausam).

    Mir persönlich fällt im Moment so kein Moped aus der 70/80er Zeit ein dass man noch einmal kopieren könnte, natürlich die ganze CB, Z, GS Geschichte, aber die sind eine andere Abteilung.


    Ich schätze mal, wenn die Six Days deutlich mehr Dampf hätte dann würde das Teil ein Renner im Verkauf.

  • #5

    @Eddie500 - da bin ich ja bei dir, aber wie willst du bitte aus den 440cm³ mehr Rausquetschen? Und das mit der Luft- Ölkühlung?


    Ich denke schon, das es in dem Marktsegement noch was zu holen gibt. Aber dafür würde es dann einen "neuen" Motor brauchen (als LC). Aber ich sehe da bei SWM keinerlei Kompetenz, zumindest nicht in Varese.


    Alleine schon die Aufgabe der SD spricht Bände. Da hätte man doch toll auch einen exklusiveren Ableger bauen können, größerer Tank,

    mehr so Richtung BMW F 650 Dakar, XT 660, Tenere, so Rallymäßig gepusht.


    Oder eben aus den Classic-Modellen einen "großen" Bruder mit vielleicht 650cm³ Twin-Motor ableiten? So wie Royal Enfield...


    Wie gesagt, Möglichkeiten gibt es ja genug, man muß nur wollen.

    Oh heilige Maria der gesegneten Beschleunigung! Verlass uns nicht in diesem Moment! (Elwood Blues)

    Einmal editiert, zuletzt von eetarga ()

  • #6

    Ich habe nicht ohne Grund die SuDu verkauft. War ist mir irgendwo zu modern, mal abgesehen von der recht eigenwilligen Motorcharakteristik.

    Nicht ohne Grund habe ich mir wieder eine 28 Jahre junge MZ Skorpion Sport gekauft.


    Die Milano hätte als Nachfolgerin der Honda ClubMan / XBR 500 beworben werden. Die China / SWM 44er hat ein viel besseres Fahrwerk & einen spritzigeren Motor als die XBR mit 44 PS.

    SWM hat nicht nur aufgebohrt, sondern auch die Verdichtung beim Honda Motor erhöht.


    Die 44er sind keine Retro-Bikes, sondern originale Motorräder der alten Schule, nur eben mit Einspritzung modernisiert. Die 44er sind ja modifizierte Honda CB400 SS. Die Motoren wurden bis 2004 gebaut.

    Die Motoren könnten weiter aufgebohrt werden. Da steckt Tuning-Potential drin. Muß aber nicht, da die Werks 44er heiße Peperoni Motorräder sind. Völlig unterschätzt.

    Auf einem Motorradtreffen hatte ich Motoristis mit meiner Milano fahren laßen ... Ich hatte Mühe meine Milano zurück zu bekommen.


    Letztens bin ich die Brixton 500 & 1200, sowie die Harley PanAm gefahren. Himmel, wer braucht so etwas? Die PanAm ist schon geil, nur bitte wo & wie soll so ein Dickschiff artgerecht gehalten / bewegt werden?

    Die Brixton Modelle sind optisch schön, keine Frage, nur hölle schwer, die 1200er klobig wie ein Eisenklotz zu fahren. Beide Brixton haben unten rum nichts, die Motoren haben nur oben rum Schub & Kraft, sind irgendwie langweilig.


    Die 44er ist urig, spritzig, ursprünglich. Eben ein Kampfzwerg ...

    Eintopfköchin ...

    Gran Milano - 12/2015

    MZ Skorpion Sport - 6/1994

  • #7

    Moin, also wenn die SixDays nicht "Retro" ist, dann habe ich Tomaten auf den Augen. Mehr "Retro" geht ja kaum. Schau Dir die Scrambler der 60er/70er Jahre an. Genau das wurde in der SixDays wiederbelebt. Dass da moderne Technik verbaut wurde, ist ja klar. Einspritzung, Bremsen, usw. Aber das ist auch völlig in Ordnung. Die Optik war für mich ein Grund eine SIXDAYS zu kaufen. Gruß aus dem hohen Norden. Rolf

  • #8

    N'Abend,

    ... und aus oben beschriebenen Gründen bin ich jetzt zu Benelli gewechselt und habe mir eine Leoncino 800 Trail gekauft. Super geiles Moped! Ergonomisch passt sie für mich wie Arsch auf Eimer! Und hat halt eine stärkere Motorisierung als meine Silver Vase. Genau was ich wollte.

    DLzG Arne

    Einmal editiert, zuletzt von eetarga ()

  • Hey,

    dir scheint die Diskussion zu gefallen, aber du bist nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren. Dadurch verpasst du nichts mehr.


    Jetzt anmelden!