Beiträge von Wolli

    Ich habe die sixdays und war ebenfalls mit dem Federungskomfort absolut unzufrieden (gleiche Gabel). Vor allem das Ansprechverhalten bei kurzen Stössen war sehr mässig.

    Grundsätzlich ist die Gabel im Neuzustand mechanisch sehr schwergängig. Das bessert sich sich erst nach längerer Einlaufzeit. Mit der Verstellung der Zugstufeneinstellung erreicht man nichts.

    Ich habe auch die Federn demontiert (Gabel in eingebautem Zustand). Das Luftpolster (Ohne Federn und Gabel ganz eigeschoben) betrug 305 mm. Üblich sind 120-150mm. Entsprechend gering war die Progression beim Einfedern. Das Öl wurde abgesaugt und es fand sich recht viel Abrieb darin. Zur Verbesserung des Ansprechverhaltens habe ich dann dünneres Öl eingefüllt (SAE 2,5 von Wilbers) statt original SAE 5).

    Das Luftpolster wurde auf 140 mm eingestellt. Fazit: Deutliche Verbesserung. Um zukünftig Einstellung des Luftpolsters und der Ölviskosität einfach verändern zu können, habe ich ein M8 Gewinde in die Gabelstopfen geschnitten und mit einer Inbusschraube verschlossen. So kann ich ohne viel Aufwand mittels 50ccm Injektionsspritze mit aufgesetztem Kunststoffschlauch die Feineinstellungen vornehmen. Ich habe den Ölstand mittlerweise um weitere 15mm abgesenkt, weil mir die Progression im Gelände etwas zu hoch war (fehlender Federweg).

    Eine Umrüstung auf progressive Federn erscheint mir nicht erfolgversprechend. Das Problem liegt in der Schwergängigkeit und der Auslegung der Dämpferventile.

    Einen weiteren Einfluss hat die Bereifung. Die bei mir montierten Pirelli MT 60 funktionierten erstaunlich gut (Ich fahre auf meinen anderen Mopeds ausschliesslich Sportreifen).

    Ich habe nach 4.400 km die Reifen gewechselt (vorn und hinten waren die äusseren Stollen stark verschlissen, hinten mittig war durch beherztes "Schottern" die Verschleissgrenze erreicht) und habe den Michelin Anakee Adventure montiert, der sich durch eine sehr gute Eigendämpfung auszeichnet. Eine erhebliche Verbesserung im Ansprechverhalten. In jeder Beziehung ein TOP-Reifen mit einer Einschränkung: Er ist mir etwas zu träge. Bei blitzschnellen Schräglagenwechseln muss man schon etwas "arbeiten").


    Fazit: Nach all diesen Änderungen ist der Fahrkomfort (vorn) zufriedenstellend. Hinten hab ich ich ein anderes Federbein eingebaut und an dem Moped noch etliche Änderungen durchgeführt. Darüber werde ich separat berichten.


    Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen


    Gruss Wolli

    Auch bei meiner six days waren an den Ablassschrauben keinerlei Rückstände zu entdecken. Wenn ich da an meine KTM Duke 390 denke: Da kam beim ersten Ölwechsel eine silbrig glänzende Brühe raus (die hat keine Magnetablassschrauben).

    Und bitte bei Alugehäusen KEINE Kupferdichtscheiben verwenden. Kupfer ist wesentlich härter als Aluminium und die Dichtscheiben hinterlassen Abdrücke.


    Gruss Wolli