Six Days - Käuferprofil / Schaltwiderstand / Einfahren / leicht springendes Vorderrad

  • #1

    Hallo ins Forum,


    Bin neu hier, weil ich erst seit ein paar Tagen stolzer Besitzer einer neu erworbenen Six Days (rot aus 2020) bin. Bislang habe ich den Kauf nicht bereut. Ich war auch angenehm überrascht, als ich feststellte, dass die Schutzbleche und Seitendeckel aus Metall sind. Habe noch ein paar Fragen bzw. Anmerkungen zu dem Motorrad.


    1. Käuferprofil: Bin nicht mehr ganz der Jüngste (51 Jahre), habe schon sehr viele Motorräder gehabt (ca. 25), hauptsächlich aber 1 Zyl. Enduro, bis vor kurzem eine Tenere 660 von 1992, die nahezu am Ende war. Die Six Days ist ja ein seltenes Motorrad, vermutlich weil es auf Käufer wie mich abzielt, die Enduro Retro orientiert sind und es davon wohl wenige gibt. Ich habe die Leistungsdaten mal mit der XT 500 verglichen und beide Motorräder scheinen auf einer Linie zu liegen. Nun ist mir klar, warum Yamaha vor ein paar Jahren mal eine (völlig überteuerte) Neuauflage der SR auf den Markt gebracht hat, hingegen aber keine der XT.


    2. Schaltwiderstand: Vor etlichen Jahren habe ich mir eine recht komplizierte Sprunggelenkverletzung zugezogen und kann deswegen im Alltag eigentlich nur weiche Asics Laufschuhe tragen. Mit solchen Schuhen fällt das Schalten bei dem Motorrad wegen des recht hohen Schaltwiderstandes eher schwer, da der Schalthebel beim Schalten recht deutlich auf dem oberen Bereich des grossen Zäh zu spüren ist. Mit Motorradstiefeln ist es hingegen kein Problem. Aber ich habe das Gefühl, dass der Schaltwiderstand nun nach ein paar Tagen und ein paar Kilometern etwas geringer geworden ist. Vielleicht weil sich die Zahnräder des Getriebes etwas eingelaufen haben. Vielleicht hat sonst jemand eine Idee, was man hier noch zur Verbesserung tun könnte.


    3. Einfahren: Konkrete Einfahrvorschriften konnte ich der Bedienungsanleitung nicht entnehmen. Klar ist, dass ich den Hahn nicht aufreisse und hohe Drehzahlen vermeide. Im Moment orientiere ich mich an Drehzahlen von in etwa bis zu 4.500, langsam dann steigernd. Wie lange sollte man das machen?

    Ich finde in diesem Zusammenhang die Abstufung vom 4. zum 5. Gang etwas problematisch. Wenn ich bei ca. 4.5 hochschalte, fällt sie im 5. Gang auf ca. 3.6 ab und muss meinem Gefühl nach gemächlich hochgezogen werden, um den Motor nicht zu überlasten.


    4. Leicht springendes Vorderrad: Insbesondere im 4. und 5. Gang so zwischen 65 und 75 km springt bei meiner Karre leicht das Vorderrad. So etwas kenne ich von Felgen mit Schlag oder einem zuvor plattgestandenen Reifen. Ist das bei Euren Kisten auch so? Es ist nicht gefährlich, sondern nur etwas nervig und ich sehe solche Details auch immer auf dem Hintergrund, dass man an das Bike, das mich inklusive Zulassung € 4.700 gekostet hat, nicht dieselben Qualitätsanforderungen stellen kann, wie an einer einer deutschen, österreichischen oder japanischen Premiummarke, die sich den Zusatz Premium auch entsprechend versilbern lassen.


    Auf Eure Kommentare bin ich gespannt.


    Ein schönes Wochenende.

  • #2

    Hallo Carllu, willkommen!

    Vom Profil her bin ich deine Range. Die letzten 30.000 KM hab ich auf einer KLR 650 verbracht .

    Auch ich habe meine Sixdays erst 3.000 km.


    Eingefahren hab ich sie sehr robust! Nicht gross geschont. Bisschen warmfahren, Fleißig schalten, nicht überdrehen - fertig.

    Ist ja quasi ein Hondamotor, der kann was ab!

    Untertourig beschleunigen mag die Sixdays nicht. Die mag geschalten werden und bei Laune gehalten.

    Da macht sie mit ihrem geringen Gewicht richtig Spass! Leicht und Wendig!


    Habe ja in meinem ersten Beitrag bereits die zu harte Federung hinten erwähnt.

    Wie du in deinem Punkt 4. erwähnst bemerke ich auch diese Unruhe im Vorderrad / Lenker .

    Kommt vielleicht auch vom kurzen Radstand und dem niedrigen Gewicht des Mopeds.

    Weiß nicht ob man dieses " Wummern" / "Stuckern" oder wie man das nennt, weg bekommen kann? => Frage ans Forum


    Hinweis von mir, und da stimme ich einem anderen SWM Classic Freund zu, ist die Übersetzung. Da habe ich mir bei der 1.000er Inspektion ein größeres Ritzel (vorne + 1Zahn ) montieren lassen. Fährt sich jetzt geschmeidiger.

    Trägt natürlich nicht zu deinem Punkt 3. bei. Den 4. Gang musst du natürlich schon gut ausdrehen! Dann erst Schalten um das untertourige Ruckeln zu vermeiden.

    Also meinem Moped hat's gut getan in den unteren Gängen . Und ab 100 km/h schalt ich in den 5.Gang. Da zieht sie sauber bis gut 120 durch und gemütlich weiter bis 135. :thumbup:


    Freue mich schon auf den Sommer und viele schöne Kilometer

  • #3

    Also bei meinen beiden GT, der Block/Getriebe ist ja identisch, wurden auf den ersten 3000 km die Gänge und deren Durchschaltbarkeit fließend besser. Würde das jetzt fast schon als geschmeidig bezeichnen :)

    Oh heilige Maria der gesegneten Beschleunigung! Verlass uns nicht in diesem Moment! (Elwood Blues)

  • #4

    Ich habe ja schon sehr viel über Umbauten/Verbesserungen der 440er geschrieben.

    Das aktuell gelöste Problem nach einem Defekt:

    Mir ist der Kupplungszug ohne Vorwarnung/Vorschäden direkt hinter dem Griff gerissen. Die Bruchstelle sah aus, als hätte man den Zug mit dem Seitenschneider abgezwackt. Kein Brechen einzelner Litzen wie üblich.

    Der Zug ist ganz einfach von mieser Qualität mit dicken Einzellitzen und grob gewickelt.

    Ich habe dann einen dünneren Zug mit höherer Qualität eingebaut.

    Ergebnis: Die Kupplungshandkraft ist deutlich geringer und die Dosierbarkeit bessergeworden und:

    Das übliche Ärgernis, dass sich der Leerlauf im Stand nicht einlegen lässt, ist vollkommen verschwunden.

    Kleiner Aufwand, grosse Wirkung.


    Zu dem oben angemerkten "Hoppeln" des Vorderrades: Ich schliesse nicht aus, dass der Fehler auch an der speziell im Neuzustand sehr mies ansprechender Gabel liegen kann, die bei kleinen Unebenheiten einfach nicht reagiert. Habe darüber schon ausführlich geschrieben. Einfach mal probieren: Staubkappen hochschieben und den Raum darunter mit etwas Silikonöl/spray füllen. Notfalls geht auch Motoröl. Unverständlicherweise ist die Gabel nur mit einer "Pfütze" Gabelöl befüllt (ca, 150 ml). Wie soll da die hochbelastete obere Gleithülse und auch der Simmerring ausreichend geschmiert werden? Ich habe das Luftpolster auf 150mm (original 310mm!!!!!) eingestellt.

    Meine Sixdays geht auf die 10.000 zu und läuft zickenfrei.


    Gruss Wolli

    4 Einzylinder haben Charakter, ein Vierzylinder hat nicht mal eine Seele! :P

  • #5

    Hi Wolli, hallo SixDays-Gemeinde


    suuuper ! gute Idee dein Hinweis zur Vordergabel ! Leuchtet mir ein !

    Sobald das Schmuddelwetter vorbei ist werde ich mal das Silikonöl auspacken und testen. :thumbup:

    => ich werde Berichten ob das hilft.


    Thema Gabelöl:

    ist da original ein 10 er Öl drin ? 15 er ?

    Ist es richtig dass es mit einem 5er deutlich sanfter anspricht ? Das hätte ich gern .

    Luftpolster misst man bei entlasteter Gabel ?

    Bei einer Kawa hab ich's vor Jahren mal gemacht, da konnte man unten Aufschrauben, Ablaufen lassen, Oben nachfüllen.

    Oder genügt es per Schlauch und Spritze von oben auszusaugen ? ( sorry, ein bisschen Laienhaft ausgedrückt )


    Evtl. würde ich's mal wagen.


    Danke für Feedback

  • #6

    Vielen Dank,


    Habe zum Thema Gabelöl folgende Erklärung gefunden:


    "Die Dämpferwirkung einer Telegabel lässt sich über die Viskosität (Fließverhalten des Öls) des Gabelöles beeinflussen. Dieses Öl ist in den gebräuchlichen Abstufungen: SAE 5; SAE 7,5; SAE 10; und SAE 15 erhältlich. Gabelöl mit der Viskosität SAE 5 bewirkt "weiches" und SAE 15 "hartes" Dämpferverhalten."


    Dann also 5er Öl. Komplett leerlaufen lassen wäre wohl die beste Lösung. Wieviel Öl pro Holm am besten?

  • #7

    Original ist 5er Öl eingefüllt. Ich habe auf 2,5er umgestellt, weil mir die Dämpfung zu unkomfortabel war. Optimal ist der Ausbau der Gabel, um den vorhandenen Abrieb auszuspülen. Eine Absaugung ist ebenfalls möglich, es bleibt aber eine Restmenge zurück. Dazu Stopfen und Feder entfernen, Gabel ganz absenken, Öl mit dünnem Schlauch und Spritze entfernen, Öl einfüllen bis 150mm unterhalb Oberkante, Fahrzeug anheben und alles wieder montieren. Mit 1 Ltr. kommst du locker aus.


    Gruss Wolli

    4 Einzylinder haben Charakter, ein Vierzylinder hat nicht mal eine Seele! :P

  • #8

    Hallo zusammen,


    an meiner Silver Vase kann ich die Hydraulik der Vorderradaufhängung über eine Schraube nahe der Vorderrad-Achse einstellen. Hat die Six Days so etwas gar nicht, oder bringt es nicht die gewünschte Wirkung?


    Viele Grüße, Reiner

  • #9

    Mit dieser Schraube kann man die Zugstufendämpfung einstellen. Für das Ansprechverhalten bei kurzen Stössen ist die Druckstufeneinstellung zuständig und die ist durch die Gabelkonstruktion vorgegeben. Da hilft bedingt (ohne Gabelumbau) nur die Viskosität des Gabelöls.


    Gruss Wolli

    4 Einzylinder haben Charakter, ein Vierzylinder hat nicht mal eine Seele! :P

  • #10

    Hallo,

    bei meiner Silver Vase war die Gabel am Anfang auch sehr bockig, die Federbeine sehr hart, sowie die Lenkung

    sehr schwergängig. Hat sich aber nach ein paar Hundert KM (ca. ab 600) immer mehr gebessert und ich bin nun

    wirklich zufrieden. Auch das Getriebe lässt sich jetzt super weich schalten und der Leerlauf ist auch kein Problem

    mehr. Habe jetzt 1700km drauf. Die Motorleistung hat sich gefühlt auch noch gebessert, besonders nach der 1000

    Inspektion.

    War übrigens bei meinem Kumpel genauso, wir haben uns gleichzeitig jeweils die Silvervase geholt.


    Gruss Michl

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