Hallo Thomas, endlich mal jemand, der sich über technische Zusammenhänge fachlich äussert.
Meine Erfahrungen mit der Bremse:
Schau dir mal das Foto #4 an mit der Gegenüberstellung der Bremsbeläge. Beim Originalbremsbelag drückt der der Kolben nicht mittig auf den Bremsbelag. Im unteren Bereich liegt die Kolbenkante fast auf der Kante des Bremsbelags. Bei der "unsymmetrischen" Druckbelastung kommt es natürlich auch zu unsymmetrischer Kraftverteilung und Verschleiss. Bei den 102mm Belägen drückt der Kolben mittig auf die Beläge. Habe ich eine geringere Auflagefläche (Originalbeläge), ist natürlich auch die Flächenbelastung höher was zu einer höheren Belastung der Bremsscheibe führt. Und die Bremsleistung hängt nicht nur von der Flächenpressung sondern auch von der Grösse der Kontaktfläche ab und da haben die modifizierten Beläge mehr.
Ich habe zuerst Sinterbeläge von EBC verwendet (funktionieren prima).
Dann habe ich TRW "Semiracing"-Beläge angebaut. Die Bremsleistung war kaum besser, aber die Bremsscheibe kollabierte. Sie war partiell thermisch so stark beansprucht, dass Material herausgerissen wurde. Zudem stark verfärbt.
Ich muss dazu sagen, dass ich bekennender Hart/Spätbremser bin.
Als nächste Aktion habe ich dann die Bremsscheibe (TRW) gewechselt.
Durch die Aussparungen habe ich zwar wieder eine höhere Flächenpressung aber auch eine verbesserte Kühlung.
Wie man sieht (gleiche Beläge), sind die auch nach kurzer Zeit stark angelaufen.
Daraus ergibt sich, dass die Grösse der Bremsscheibe und damit Bremsfläche einfach für höhere Belastungen nicht ausreichend ist.
Als nächstes werde ich "normale" Sinterbeläge von TRW anpassen und einbauen. Über das Ergebnis werde ich berichten.
Fazit: Die originale Bremskonstellation (speziell die Beläge) ist einfach Müll. Angepasste Sinterbeläge sind eine wesentliche Verbesserung, aber auch durch die zu kleine Bremsscheibe nicht die Endlösung. Eine 320er Scheibe mit neuem Bremssattel und entsprechend grösseren Belägen wäre passend. Aber das ist mir zuviel Aufwand.
Gruss Wolli