SWM RS 125 R säuft (wortwörtlich) ab

    #1

    Hallo,


    seid kurzem macht die 125'er von meinem Sohn starke Probleme. Es ist eine SWM RS 125 R von 2016/17 mit ca. 4500km gelaufen.

    In den letzten 2 Monaten, seit sie mein Sohn fährt, wurden 2000km ohne Probleme zurück gelegt.

    Gestern dann, ist sie nicht mehr angesprungen. Anlasser, Benzinpumpe, etc. alles in Ordnung. Quasi Freitag Abend abgestellt und Samstag Vormittag wollte sie nicht mehr.

    Beim Startversuch roch es stark nach Benzin. Also Zündkerze (die gerade 500km alt ist) ausgebaut. Total nass. Ausgiebig Zündkontakte noch einmal überprüft. Eingebaut und sie lief wieder. Alles ok so weit.

    Heute Morgen (Sonntag) dann wieder genau das Gleiche. Sprang wieder nicht an. Zündkerze raus, total nass. Leider muss jedesmal der Tank gelöst werden um an die Zündkerze zu kommen :)

    Lambda Sonde wurde gereinigt und Luftfilter ist total sauber. Ölwechsel war vor ca. 6 Wochen.

    Hat irgendwer eine Idee, was das sein kann? Ich (nur Hobbyschrauber) bin ratlos. Bis vorgestern lief sie immer ohne Probleme.

    Oder kennt jemand eine gute Werkstatt in Berlin, die sich mit SWM auskennt?

    Bin für jeden Tipp dankbar!


    Viele Grüße aus Berlin, Holger

    #2

    Wenn sie wieder nicht anspringt versuch es einfach mal mit überbrücken, ich hatte auch schon ganz viele wilde Fehler bei denen es am ende nur eine leere/defekte Batterie war.

    #3

    Ich kenne mich mit dem Moped nicht aus, aber ich "spekuliere" mal mit...

    Was ich im Internet finden konnte -> das MY2017 ist ein Einspritzer. Wenn da die Kerze nass ist, würde ich einfach drauf tippen das die Zündung (warum auch immer) nicht funktioniert.

    Wenn das Ding nach Aus-/Einbau wieder anspringt, würde ich mal in der Richtung suchen = welche Teile wurden dafür "bewegt". Also Kerzenstecker und Kabel genau überprüfen. Kerze tauschen. Und natürlich generell schauen ob überhaupt ein Funke kommt.

    #4

    Vielleicht könntest du das Startprozedere, welches ihr jeweils probiert, genauer beschreiben, EnduroFun4Life?
    Wie lange war die Zündung schon an bevor ihr startet? Wie lange orgelt ihr? Mit Gas? etc.

    Ich frage mich ob die Karre im Stand bereits abgesoffen ist und deswegen nicht mehr starten will oder ihr beim Starten irgendwas "falsch" macht und der Motor deswegen absäuft.


    Batterie könnte natürlich sein, was ich aber eher merkwürdig fände, da der Anlasser anscheinend orgelt?
    Mal die Spannung beim Starten mit einem Multimeter beobachten wäre aber sicher nicht schlecht.

    Wenn die Spannung zu weit absackt könnte es natürlich sein, dass das Steuergerät oder die Zündung nicht mehr mag.

    #5

    Das mit der schwächelnden Batterie kann schon sein.

    Ab ca 11,3V wird bei Einspritzern nicht mehr zum SG durchgeschaltet. D.h. Anlasser dreht, es kommt aber kein Funken mehr.

    Durch den Vordruck, den die kurz anlaufende Pumpe aufbaut in der Spritleitung, steht aber noch Sprit zur Verfügung, welcher nicht mehr gezündet wird, da kein Strom für Zündung bereitgestellt werden kann.

    Einspritzventil/ Magnetventil wird aber scheinbar noch angetacktet...Ergo Kerze nass.


    Es gibt aber durchaus auch neue defekte Zündkerzen, welche die höhere Spritmenge beim Kaltstart nicht vertragen...


    "Bauerntest":

    Voltmeter zw. Batt + und Masse, sollte ca 12,4-14,2V anzeigen,

    Zündung an, Anzeige sollte noch immer über 12V anzeigen,

    Starter betätigen,

    Voltanzeige fällt unter 11,3V, Batterie ersetzen.

    #6

    Hallo,


    erst einmal vielen Dank für die Antworten.

    Die Batterie kann ich ausschließen. Sie ist erst 4 Monate alt und ich hatte sie vor der Reinigung der Zündkerze extra noch einmal neu geladen.


    Startprozedur ist immer ohne Gas geben.

    Was mich wundert, Abends funktionierend abgestellt, Morgens nicht mehr angesprungen.


    Ich gehe im Moment davon aus, dass etwas mit der Einspritzanlage nicht stimmt. Als die Temperaturen noch über 15 Grad waren, gab es die Probleme nicht, erst jetzt wo es Morgens 5 bis 10 Grad hat.

    Ich denke das da etwas nicht stimmt und das Gemisch viel zu fett ist. Wie auch immer, ich bin nur Hobbyschrauber....


    Nächste Woche Freitag bringe ich sie mit dem Hänger in eine 150km entfernte SWM Werkstatt. Dort wurde das Bike auch damals vom

    Vorbesitzer gekauft. Ich werde berichten, was die Werkstatt herausgefunden hat.


    Trotz allem, baue ich heute Abend noch mal eine neue Zündkerze ein.... mal schauen, es ist ja gerade wieder etwas wärmer und ich kann

    meine Theorie testen :)


    Ich danke euch für euer Feedback!!!!


    Grüße aus Berlin, Holger

    #7

    Dass die Probleme bei kühlen Temperaturen auftreten würde für mich auf die Batterie hindeuten.
    Die haben gerne etwas Mühe wenn sie kalt bekommen.

    Hatte bei meiner SWM (allerdings eine 500er) auch Probleme mit nicht anspringen wollen (allerdings nicht abgesoffen, sondern der Starter wollte gar nicht erst). Und das mit einer Batterie die ich neu gekauft hatte.
    Als es wärmer wurde: alles weg und startete 1a!

    Ich würde beim Starten wirklich mal ein Multimeter dranhängen. Geht einfach, schnell und dann kann man die Batterie tatsächlich ausschliessen oder eben nicht.

    Wo ich Pittster aber widersprechen würde: auch wenn die Spannung beim Starten unter 11V absackt muss das nicht zwingend bedeuten dass ECU/Zündung ausfallen.
    Ich hatte mal ein Kontaktproblem mit der Lichtmaschine und die Batterie wurde entsprechend nicht mehr geladen. Unterwegs sind dann alle möglichen Unterspannungs-Fehler aufgepoppt und der Motor hatte heftige Zündaussetzer, hat mich aber noch nach Hause gefahren.
    Zu Hause Multimeter an die Batterie gehängt: 9.5V.

    Dass das Gemisch beim Starten etwas fett ist ist ganz normal und muss so.
    Du könntest aber auch ein Problem mit dem Injektor haben. Wenn der nicht richtig angetaktet wird oder offen bleibt, spritzt der natürlich viel zu viel ein und der Motor säuft ab.

    Falls du dich traust den Injektor rauszuschrauben, könntest du ihn vor ein Papier oder Tuch halten und starten.
    Da sollten dann einzelne Spritzer rauskommen.

    TPS wäre noch eine Möglichkeit, aber dann müsste das Gemisch durch das Band komplett daneben sein.

    #9

    Allgemein würde ich auch erstmal überprüfen ob ein ausreichender Zündfunke entsteht.

    Die Zündkerze kann ja neu sein aber evtl. betrifft es die Zündspule.

    #10

    Also Batterie ist es definitiv nicht. Habe noch eine Tenere 700 und eine Husky 701. Auch mit deren Batterie war das gleiche Verhalten,

    Vor allem der Anlasser dreht ja wirklich gut und letztens als es wieder wärmer war, ist sie auch wieder angesprungen, obwohl sie am Abend vorher, als es Kälter war, wieder abgesoffen war. Am nächsten Tag, als es wärmer war, ist sie ohne Reinigung/Trocknen der Zündkerze nach dem dritten mal Anlasserknopf drücken angesprungen.


    Nächste Woche Freitag geht sie in die Werkstatt.... ich werde dann berichten.

    Denke eher irgendwas mit der Einspritzanlage, Thermostat oder so. Bin selbst gespannt, was die Werkstatt heraus findet.

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